Kleine Länderkunde in Sachen Gestik Teil III

Um sich sicher auf fremdem Terrain zu bewegen, sollten sich Reisende bereits vorab über Sitten und Gebräuche im jeweiligen Land informieren. Eindeutig zweideutige Gesten gibt es nämlich viele auf der Welt. Eine große Anzahl davon haben wir bereits in Teil I und Teil II genauer unter die Lupe genommen. Mit den folgenden praktischen Reisetipps zu eventuell missverständlichen Gesten können Sie einige Fettnäpfchen bereits im Vorfeld vermeiden.


Sind geschlossene Augen wirklich unhöflich?

Jeder, der schon einmal vor mehreren Personen reden musste, weiß wie wichtig die Reaktion der Zuhörer für den Redner ist. Schließen sich nach und nach die Augen des Publikums, ist dies ein sicheres Zeichen dafür, dass die Rede oder die Präsentation besonders langweilig ist. In Japan ist dies allerdings anders. Wer vor japanischen Gästen redet, sollte deren geschlossene Augen beim Zuhören als absolut positives Signal deuten. Japaner schließen ihre Augen, wenn sie besonders konzentriert sind.

Mit Daumen und Zeigefinger zwei Gläser Bier bestellen

Mit einer einfachen Geste in einem Lokal Bier oder Wein nachzubestellen, ist weit verbreitet. Besonders wenn es voll und laut ist, werden gern einmal Daumen und Zeigefinger in Richtung Theke gezeigt, um zwei weitere Getränke zu ordern. Eigentlich scheint diese auf den ersten Blick eine der wenigen wirklich eindeutigen Gesten zu sein.

Doch wer sich gerade in China befindet, sollte genau überlegen, ob er sie tatsächlich einsetzt. Dort werden auf diese Weise nicht nur zwei sondern acht Getränke bestellt.

Auch in Italien könnte der Einsatz dieser Geste eine unerwartete Reaktion auslösen, denn könnte sie als Zeichen dafür gedeutet werden, dass es einen Grund zur Kritik oder Reklamation gibt.

Gekreuzte Finger

Die gekreuzten Finger sind uns vor allem aus Kindertagen bekannt. Wer Zeige- und Mittelfinger auf dem Rücken gekreuzt hatte, meinte seine Versprechungen nicht wirklich ernst.

Aber diese Geste kann in anderen Gegenden etwas ganz anderes aussagen. In China bedeutet sie die Zahl Zehn. Wer sich in Brasilien oder in Kanada aufhält, wird erstaunt sein, dass dort mit gekreuzten Fingern viel Glück gewünscht wird.