Was hierzulande einfach nur eine nette Geste ist, kommt in anderen Ländern häufig gar nicht gut an. Schnell können unangenehme Situationen entstehen, in denen guter Rat teuer ist. Deshalb hier ein paar hilfreiche Reisetipps, um in Sachen Gestik jederzeit und an jedem Ort gut gewappnet zu sein.
Wer oft in andere Länder reist, weiß, dass bestimmte Verhaltensweisen nicht überall gern gesehen sind. Auf jeder Reise wird deutlich, dass es neben den sprachlichen Unterschieden auch oft zu Missverständnissen kommen kann, wenn bestimmte Gesten falsch interpretiert werden. Die nachfolgenden Tipps sollen eine kleine Hilfestellung für die nächste Reise sein, damit niemand mehr ins landestypische Fettnäpfchen treten muss.
Alles beginnt mit dem richtigen Händedruck
Bei einem simplen Händedruck kann man doch nichts falsch machen. Das denken sicher die meisten Menschen. Aber tatsächlich kann ein einfacher Händedruck Auslöser für unangenehme Emotionen sein. Besonders im asiatischen und arabischen Raum sollte die Frau den ersten Schritt tun und die Hand reichen. Dort würde niemals die Initiative zum Händeschütteln von einem Mann ausgehen. Gerade in diesem geografischen Bereich sollte jeder darauf achten, dass sein Händedruck nicht zu fest ausfällt. Dies könnte eine negative Wirkung nach sich ziehen und als aggressiv und forsch interpretiert werden. Asiaten und Araber bevorzugen einen leichten, kaum spürbaren Händedruck. In europäischen Ländern hingegen ist ein fester Händedruck gern gesehen.
„Wir telefonieren“
Jeder kennt die Geste, die ein späteres Telefonat ankündigt. Wer jetzt denkt, eindeutiger geht es gar nicht, der liegt leider falsch. Was bei uns ein baldiges Telefonat signalisiert, ist in anderen Ländern eine extrem coole Begrüßung. Vor allem in Australien, auf Hawaii und in den USA wird das Zeichen zum Telefonieren als lässiger Gruß gewertet, der aus der Surfer-Szene stammt.
Jemandem einen Vogel zeigen – nicht immer eine Beleidigung
Wer hierzulande jemandem einen Vogel zeigt, bringt damit ganz klar zum Ausdruck, dass er etwas für Unsinn hält. Vielleicht will er seinem Gegenüber auch deutlich machen, dass er ihn nicht ernst nehmen kann. In Nordamerika hingegen hat es eine ganz andere Bedeutung. Dort wird die typische Geste angewendet, wenn jemand plötzlich etwas begriffen hat, ganz nach dem Motto „Aha, der Groschen ist bei mir gefallen.“.
Gefährlicher O.K.-Kreis
Bildet jemand den bekannten Kreis aus Zeigefinger und Daumen, will er hierzulande signalisieren: „Alles bestens.“ oder „Sehr gut.“. Auf jeden Fall handelt es sich hier um eine sehr positive Geste, die oft gebraucht wird. Allerdings sollte jeder, der sich in südeuropäischen Ländern aufhält, auf negative Reaktionen gefasst sein, wenn er diese Geste dort verwendet. In Ländern wie Griechenland, Spanien und Italien wird sie als absolute Beleidigung empfunden. Die Geste symbolisiert dort das Hinterteil und kommt dem hier bekannten „Stinkefinger“ gleich. Besonders gefährlich wird diese Geste in Brasilien. Wer dort unbewusst den O.K.-Kreis nutzt, beleidigt sein Gegenüber auf das Heftigste. Er gilt als extrem vulgär. In Japan wird diese Geste ganz anders interpretiert. Hier steht sie für „teuer“ und symbolisiert Geldmünzen. Frankreich, Belgien und Tunesien nutzen diese Geste, um die Null darzustellen.
Wer sich gut informiert, wird solche Fettnäpfchen auslassen. Vor jeder Reise sollten die landestypischen Sitten und Gebräuche genau unter die Lupe genommen werden.
Fortsetzung folgt!
Fortsetzungen sind da: Kleine Länderkunde in Sachen Gestik Teil II und Kleine Länderkunde in Sachen Gestik Teil III
[…] Gesten gibt es nämlich viele auf der Welt. Eine große Anzahl davon haben wir bereits in Teil I und Teil II genauer unter die Lupe genommen. Mit den folgenden praktischen Tipps zu eventuell […]